„Wir beten jeden Tag im Büro“
GetStrong-Wochenende in der Oberpfalz: Wie können christliche Werte im Alltag von Beruf und Familie konkret gelebt werden?
„Wir beten jeden Tag im Büro für das Unternehmen“, sagt Benjamin Biberger gleich zu Beginn. Biberger ist ein junger Unternehmer, der als Geschäftsführer christliche Werte sowohl im Privaten als auch Beruflichen leben will. Zentraler Wert sei für ihn im Unternehmen die Ehrlichkeit gegenüber Mitarbeitern und Kunden: „Die Mitarbeiter wollen keinen Chef, der nie Fehler macht. Jeder macht Fehler und darum habe ich kein Problem damit, auch ehrlich zuzugeben, wenn ich mal einen Fehler mache.“ Nicht immer zahle sich die Ehrlichkeit sofort aus, doch langfristig mache sie den Unterschied: „Wir verdienen oft weniger, weil wir ehrlich sind, doch die Kunden schätzen es, wenn man ehrlich mit ihnen umgeht.“
Die Person im Mittelpunkt
Ein weiterer zentraler Punkt, so Biberger, sei in der Geschäftsleitung die Wertschätzung des einzelnen Menschen: „Als Chef geht es mir gut, wenn die Mitarbeiter Freude an der Arbeit haben.“ Bescheidenheit wiederum helfe dabei, ein positives Klima im Unternehmen zu etablieren, da die Mitarbeiter spüren würden, dass es nicht nur ums Geld geht. Der Blick für den Einzelnen zahle sich schließlich auch für das ganze Unternehmen und die Familien der Mitarbeiter aus.
Teamfähigkeit gefragt
Teamarbeit beim Lösen der Aufgaben des „Escape-Rooms“Dass kniffelige Probleme am besten in einem Team gelöst werden können, erfuhren die Teilnehmer beim anschließen Besuch eines „Escape-Rooms“. Mit vereinten Kräften lösten beide Mannschaften die Aufgabe ganz knapp vor dem Ablauf der gesetzten Stunde. Auch beim gemeinsamen Sport und Schwimmen war Teamfähigkeit gefragt: „Die Gemeinschaft ist gerade das, was mir bei GetStrong am besten gefällt“, sagt ein Teilnehmer.
Glaube im Alltag
Zusammen sahen und reflektierten die Teilnehmer den Film „Gott ist nicht tot“. Im Anschluss sprachen sie darüber, ob der Glaube an Gott heute noch aktuell ist und wie er sich konkret im Umfeld von Schule und Ausbildung zeigt und leben lässt. „Wichtig ist vor allem, dass dies in Freiheit geschieht, ohne Freiheit gibt es keinen echten Glauben, und wahrer Glaube führt zur Freiheit“, resümiert ein Teilnehmer. Doch es braucht auch den Mut und die Mühe, sich selbst mit Glaubensthemen Glaubens auseinanderzusetzen, Fragen zuzulassen und die Fähigkeit zum kritischen Blick auf Selbstverständlichkeiten.
Wegweiser zum Glück
Wegweiser zu einem gelungenen und glücklichen Leben sind nach Ansicht von P. Martin Baranowski LC die Seligpreisungen im Evangelium. „Das Wort ,glücklich‘ oder ,selig‘ wird zum Synonym für ,heilig‘, denn es drückt aus, dass der Mensch, der Gott treu ist und nach seinem Wort lebt, in seiner Selbsthingabe das wahre Glück erlangt“, sagt Papst Franziskus (Apostolisches Schreiben „Gaudete et exsultate“, Nr. 62). Das diese Botschaft auch heute noch begeistert, erlebte P. Martin Baranowski jüngst beim Weltjugendtag in Panama „Da habe ich eine junge, lebendige und freudige Kirche gesehen, deren Glauben ermutigend und ansteckend wirkt“, betonte er in seiner Predigt am Sonntag, die sie hier online auf Soundcloud nachhören können.