Gott im Alltag bezeugen
Das Allgäuer GetStrong-Team des Regnum Christi war Ende Januar zu Gast in einem Scootershop, der den christlichen Glauben nicht im Geschäftsleben versteckt.
Über tausend Pakete verlassen täglich den Scootershop der Landberger Firma S.I.P. und werden in alle Welt verschickt. Doch der aufmerksame Beobachter entdeckt bereits im Shop eine Ikone sowie ein Kruzifix in der Lager- und Versandhalle. Im Bürobereich schließlich befindet sich neben dem Callcenter, der Entwicklungswerkstatt, den Chefbüros und der Cafeteria eine Kapelle, in der die Mitarbeiter sogar während der Arbeitszeit jederzeit zum Gebet eingeladen sind.
Dass sich ausgerechnet in der Szene von Vespa-Fans, die ihre Maschinen aufpeppen und gerne cool unterwegs sind, katholischer Glaube findet, hätten wohl nur wenige vermutet, als sich rund 30 Jungen des Allgäuer Teams auf den Weg zum Besuch machte.
Glaube muss authentisch sein
Auch im Alltag zum Glauben zu stehen, ist für Geschäftsführer Alexander Barth, der das GetStrong Team eingeladen hatte, wichtig. Als er im Alter von 20 Jahren mit einem Freund die Firma gründete, um das Studium zu finanzieren, war er zwar katholisch aufgewachsen aber wenig vom Glauben überzeugt. Das änderte sich auf einer Wallfahrt nach Medjugorje, an der eher zufällig teilnahm sowie in dem anschließenden Kontakt zur Jugend2000. Nach einer persönlichen Gottesbegegnung wuchs der Wunsch, den Glauben besser zu kennen und aus ihm zu leben. „Es braucht schon Mut, den Glauben vor den anderen nicht zu verstecken“, gesteht der Unternehmer: „Wenn ich morgens in Kapelle bete, werde ich von den Mitarbeitern auch daran gemessen. Dann darf ich nachher im Gespräch nicht ausrasten.“
Geschäftsbeziehung auf eine neue Ebene bringen
Die Vespa-Wallfahrt der Belegschaft, die auf YouTube festgehalten wurde, und eine Kapelle im Zentrum des Unternehmens hat schon viele Fanbesucher verwundert. Viele Mitarbeiter sind zwar religiös nicht besonders interessiert, und nur ganz wenige folgen der Einladung zum gemeinsamen Morgengebet, doch die religiöse Ausrichtung ihres Chefs bekommen alle mit. Sie wissen zu schätzen, dass es bislang eine gute Geschäftsentwicklung sowie keinen schweren Unfall gab. Ebenfalls eine positive Erfahrung: „Als mal harte Verhandlungen mit einem Lieferanten aus Asien anstanden, zeigte sich beim Besuch der Kapelle, dass dieser auch praktizierender Christ war. Das brachte auch die Geschäftsbeziehung auf eine neue Ebene“, berichtet der Gastgeber, als er sich den Fragen seiner jungen Besucher stellt „Als Jugendlicher hätte ich mir so etwas wie GetStrong gewünscht. Die Gemeinschaft und der Austausch im Glauben sind wichtig.“ Diese erlebten die Teilnehmer später dann beim winterlichen Schlittenfahren, der abendlichen Anbetung und einer Gesprächsrunde zum Abschluss.
Das Beste herausholen
Bei der gemeinsamen Messe verglich P. Martin Baranowski die Vespa-Fans mit Gott: „Selbst eine alte Maschine wird nicht einfach ausrangiert und entsorgt, sondern liebevoll und oft aufwendig erneuert und verbessert, obwohl die Anschaffung eines neuen Rollers oft vielleicht einfacher und sogar billiger wäre. Genauso wenig schreibt uns Gott trotz unserer Fehler nicht einfach ab, sondern seine Liebe bewegt ihn immer wieder dazu, das Beste aus uns herauszuholen.“