Auch für die Stille braucht es Mut
Mut bewiesen die knapp 40 jungen Teilnehmer beim GetStrong-Wochenende am 7. und 8. März in Eberstalzell (OÖ) zum Thema „Mut fürs Abenteuer Leben“
Mut. Welch ein Wort für ECYD-Burschen! Mut. Den braucht es nicht nur für eine Fahrt mit der Achterbahn, sondern ganz oft im Leben.
Mut bewiesen die knapp 40 jungen Teilnehmer beim GetStrong-Wochenende am 7. und 8. März zum Thema „Mut fürs Abenteuer Leben“ schon allein deswegen, weil der Auftakt in Stille stattfand. „Der erste Tag sollte ein Einkehrtag für die eben begonnene Fastenzeit sein, deswegen haben wir mit der heiligen Messe begonnen“, schildert Pater Leonhard Maier, der geistliche Leiter des Wochenendes. Er erzählte von seinem ersten Einkehrtag, als er 16 Jahre jung war. „Kaum eine Erfahrung prägt sich so tief ein wie die Stunden, die man in Stille mit Jesus verbracht hat. Da kann er am allermeisten wirken. Das ist ein richtiges Abenteuer. Nur wenige haben den Mut, sich in diese Stille zu wagen.“
Mut, um Gott um etwas zu bitten
Das Mittagessen, köstlich zubereitet von Renate Bleckenwegner, wurde in aller Stille eingenommen. Welch ein Kontrast zu sonstigen Mahlzeiten! Währenddessen gab es eine Tischlesung aus dem Buch „Die große Scheidung“ von C. S. Lewis. Hier geht es darum, dass ein Mann nicht den Mut hat, sich vom Engel Gottes von einer quälenden Versuchung befreien zu lassen. Ein Teilnehmer meinte, dass er sich mit dieser Figur im Buch zwar sehr gut identifizieren könne, weil er auch nicht den Mut habe, Gott um Befreiung zu bitten.
Mutig seinen Weg gehen.
Der erste Impuls kam von Simon Kleeberger (20), der früher vielfach an ECYD-Wochenenden und Camps teilgenommen hatte und zuletzt ein halbes Jahr als Volontär in Bolivien in einer Einrichtung für Kinder geholfen hatte. „Dieses Abenteuer hat mein Leben sehr bereichert“, schilderte er. „Ich habe gesehen, in welchem Luxus wir leben, und weiß jetzt, dass ich mit viel weniger als zuvor zufrieden bin. Ich bin selbstständiger geworden, hatte viel Zeit für mich und Themen wie Religion und Glaube, wie mein Weg aussehen kann. Und ich weiß, wie sehr kleine Gesten glücklich machen können, ob ich jetzt damit beschenkt werde oder andere beschenken kann.“ Ja, es habe Mut erfordert, sich für etwas Außergewöhnliches zu entscheiden und schließlich den Anmeldebutton für den sozialen Einsatz zu drücken, aber gemessen an den Erfahrungen sei das ein Klacks gewesen.
Eine Stunde Stille mit dem Herrn.
Nachmittags gab es für die Jugendlichen eine Stunde – für die Stille. Einige vertrauten sich dem Herrn vor dem ausgesetzten Allerheiligsten in der schönen Kapelle des Anwesens der Familie Stinglmair in Eberstalzell/Oberösterreich an. Manche Jungs griffen nach einem geistlichen Buch. Andere beteten in Kleingruppen den Rosenkranz, wieder andere empfingen das Sakrament der Beichte.
Mut in einer Beziehung schafft Vertrauen.
Danach gab es einen sehr besonderen Impuls: Robert Eisl, 26 Jahre jung und verlobt, ein junger Informatiker aus dem Salzburger Land, erzählte, wie ein junger Mann mutig ins Abenteuer Leben gehen könne. Besonders spannend war seine Geschichte von der Verlobung: „Liebe und Beziehung sind ein Risiko. Es ist schon ein Risiko und es erfordert Mut, wenn du eine Frau fragst, ob sie deine Frau werden will.“ Doch Mut in einer Beziehung schaffe Vertrauen. „Das gilt vor allem für die Beziehung mit Gott, aber auch für die Beziehung zur Verlobten. Es braucht Mut, Gott die Kontrolle über mein Leben geben.“ Zum Thema Verlobung sollten die Burschen später noch sehr viele Fragen stellen. „Auch die Beichte verlangt viel Mut, um die Sünden anzusprechen“, ergänzte Rupert und machte deutlich: „Nur, wo ich mich verletzlich machen kann, da sind die echten Freunde.“
Tja, und nach dem herausfordernden Einkehrtag war Entspannung angesagt – unter anderem beim Kino-Forum über „Die Unglaublichen 2“ und einem Fußballspiel in der Turnhalle. Jetzt wissen alle: Wer mutig ist, findet echte Freunde. Und was gibt es Schöneres, als mit einem echten Freund die Zeit zu verbringen?