Anpacken statt zuschauen
Das Frankfurter GetStrong-Team des Regnum Christi engagierte sich mit der Aktion „Eins mehr“ der Frankfurter Tafel für Bedürftige
Mit Masken ausgestattet versammelten sich am Samstag Ende Februar neun Teilnehmer des Frankfurter GetStrong-Teams, um die Aktion „Eins mehr“ der Frankfurter Tafel zu unterstützen. Dabei werden Kunden eines Supermarktes gebeten einen Artikel mehr an haltbaren Lebensmitteln einzukaufen und diesen dann am Stand der Frankfurter Tafel auf dem Parkplatz abzugeben.
Gerade während der Coronapandemie ist die Frankfurter Tafel auf Hilfe angewiesen, da weniger Spenden eingehen, sich aber mehr Bedürftige melden. „Anfangs fiel es mir nicht leicht, die Leute anzusprechen“, erzählte der 11 Jährige Álvaro, „doch dann habe ich mich überwunden und es hat sogar Spaß gemacht mit den Kunden zu reden.“ Mit der Zeit füllten sich die Kisten, welche die Tafel für die Sammler bereit gestellt hatte. „Die beiden Jungs, die mich angesprochen haben, waren echt überzeugend“, lobte ein Kunde, als er gleich mehrere Kilo Waren spendete. Als gegen 15 Uhr ein Kleinlaster der Tafel anrollte, konnten 22 gut gefüllte Lebensmittelkisten eingeladen werden.
Ein kleiner Mosaikstein
Dreizehn Lebensmittelabgabestellen betreut der Verein im Frankfurter Stadtgebiet. Rund 25.000 Menschen wird mit der Unterstützung von 182 ehrenamtlichen Mitarbeitern geholfen. Einer von ihnen ist Helmut Malewski. Als er beim samstäglichen Einkauf die GetStrong-Gruppe antraf, berichtete der gelernte Meteorologe den Jungen von seiner Motivation für das Engagement bei der Tafel: „Ich kann nicht zusehen wie Lebensmittel verschwendet und weggeworfen werden, während es bei uns Menschen gibt, die in Mülltonnen nach Nahrung suchen.“ Ebenso vielfältig wie die Dienste sind auch die Herkunft der Helfer – ein Anwalt, ein ehemaliger Zuhälter, ein Moslem. Helmut Malewski ist evangelischer Christ, der sich auch in der Kirche engagiert und durch den Glauben für seinen Einsatz bei der Tafel ermutigt wird: „Was ich tue, ist vielleicht nur ein kleiner Mosaikstein, der dann aber ein großes Bild ergibt.“
Gott überrascht
Zum Abschluss der Tagesveranstaltung versammelte sich die Gruppe mit Eltern zur Messe im Frankfurter Dom St. Bartholomäus. In der Predigt legte P. Martin Baranowski, der die Jungs geistlich begleitet, die Schrifttexte der Vorabendmesse zum zweiten Fastensonntag aus. In der ersten Lesung wurde Abraham zunächst zum Opfer seines Sohnes aufgefordert dann aber doch von Gott davor bewahrt. Das Evangelium berichtete von der Verklärung Christi: „Wenn Gott uns um etwas bittet, dann möchte er uns nichts wegnehmen, sondern uns beschenken. Das haben wir das heute erlebt: Für viele Kunden war die Einladung zur Spende eine unvorhergesehene Überraschung, aber keiner hat seine Gabe ohne ein Lächeln im Gesicht abgegeben. So erscheint auch der Glaube oft eine zunächst unangenehme Herausforderung, wie die Jünger, die der Berg bestiegen, doch dann überrascht Gott mit seiner Liebe und Großzügigkeit, die alles übertrifft.“