Wie funktioniert Gebet?
Rund 40 Jungen kamen zum Wochenende vom 23. bis 24. November. Dort beschäftige sich das Allgäuer GetStrong Team mit der Frage nach dem Gebet.
Gebet als Ausdruck der Freundschaft
Das Wochenende begann mit einer Messe, die der Augsburger Weihbischof Florian Wörner im Bistumshaus St. Ulrich für die Gruppe zelebrierte. In seiner Predigt erklärte der Bischof, der lange Jahre als Jugendseelsorger tätig war, das Gebet als Ort und Ausdruck einer persönlichen Freundschaft: „Mit einem Freund bin ich gerne zusammen und nehmen mir auch immer wieder Zeit für ihn.“ Vier konkrete Ratschläge gab der Oberhirte den Jungen für das persönliche Gebet mit: „1. Immer mit Dank beginnen, 2. Auch die Bitten vor Gott tragen, 3. Mit der Hl. Schrift beten, 4. Auch Anbetung und Lobpreis entdecken.“
Das Gebet neu entdecken
Anschließend stand ein Besuch beim Augsburger Gebetshaus auf dem Programm. Empfangen wurde die Gruppe vom Gebetshausmissionar Johannes, der als Jugendlicher recht wenig mit Gott, Glaube und Gebet anfangen konnte und auch „öfter unangenehmen Kontakt mit der Polizei hatte“, aber durch die Begegnung mit dem Gebetshaus zum Gebet und einem lebendigen Glauben fand. Heute engagiert sich der verheiratete Familienvater auch beruflich vollzeitig für das Gebet und die Aktivitäten des Gebetshauses. „Man kann es auch verrückt nennen. Für uns ist es pure Faszination. Gebet ohne Unterbrechung. Und mittlerweile teilen Tausende unsere Begeisterung“ erklärt das Gebetshaus auf der Webseite. Seit September 2011 wird dort Tag und Nacht ununterbrochen gebetet – rund 50 junge und ältere Erwachsene sogar beruflich. Johannes Hartl und seinem Team ist es gelungen, das Thema Gebet interessant zu machen – etwa 10.000 Teilnehmer werden im Januar zur MEHR-Konferenz erwartet.
Christkönigstag mit dem Regnum Christi
Am Sonntag war die Gruppe mit Eltern, Geschwistern und Familien zu Gast in St. Anton in Kempten, wo das Christkönigsfest des Regnum Christi mit rund 200 Teilnehmern gefeiert wurde und die GetStrong Teilnehmer ministrieren. Dekan Bernhard Hesse ermutigte in der Predigt dazu, nach dem Vorbild der mexikanischen Märtyrer der Cristo-Zeit (20iger Jahre des 19. Jh.) Christus zum Herrscher des Lebens zu machen: „Wir müssen uns, die Kirche und die Gesellschaft nicht selbst erlösen, sondern haben in Christus unseren Erlöser.“
Einladung zum persönlichen Gebet
Wie Gebet im Alltag umgesetzt werden kann, besprach Teamleiter Johannes Reichlmair mit den Teilnehmern. Ermutigend dazu ist die Einladung und Ermutigung, die Papst Benedikt an Jugendliche richtete: „Ich bitte euch, jeden Tag in euer Herz zu schauen, um die Quelle aller echten Liebe zu finden. Jesus ist immer dort; ruhig wartet er auf uns, dass wir still werden bei ihm und seine Stimme hören. In der Tiefe eures Herzens ruft er euch, dass ihr Zeit mit ihm verbringt im Gebet. Aber diese Art von Gebet, von wirklichem Gebet, erfordert Disziplin; es erfordert, jeden Tag Zeit für Momente des Schweigens zu reservieren. Oft bedeutet es zu warten, dass der Herr spricht. Auch inmitten der Geschäftigkeit und dem Stress unseres Alltags müssen wir Raum schaffen für Stille, denn in der Stille geschieht es, dass wir Gott finden, und in der Stille geschieht es, dass wir unser wahres Selbst entdecken. Und im Entdecken unseres wahren Selbst entdecken wir die besondere Berufung, die Gott uns gegeben hat für den Aufbau seiner Kirche und die Erlösung unserer Welt“ (Papst Benedikt XVI. zu Jugendlichen in London am 18. September 2010).